– Simbabwe

Trauer um Pater Wolfgang Thamm

Nach sieben Jahrzehnten an der Seite der Menschen im Süden Afrikas gab Wolfgang Thamm SJ am Morgen des Karsamstags in Harare das Leben zurück in die Hände seines Schöpfers. Unvergessen bleibt sein selbstloser Einsatz für Glaube und Gerechtig­keit wider die politische Gewalt eines diktatorischen Regimes.

Wolfgang Thamm wurde am 17. Januar 1933 im schlesischen Nysa (Neisse) geboren. Nach der Flucht seiner Familie in Folge des Zweiten Weltkriegs wuchs er in Regensburg auf und legte dort sein Abitur ab. Schon in seiner Jugend war er beeindruckt von der Spiritualität der Jesuiten und ihrem Einsatz für Benachteiligte und trat am 13. September 1952 in Bingen in die Gesellschaft Jesu ein.

Nach seinem Studium der Philosophie wurde 1958 die Schule der St. Michael’s Mission in Mhondoro Wolfgang Thamms erste Station in Simbabwe, dem damaligen Rhodesien. Nach dem Theologie-Studium in England wurde er an 27. August 1963 in Berlin zum Priester geweiht und ging dann nach Strawberry Hill, London, wo er sein Lehrerdiplom erwarb, ehe er 1965 nach Rhodesien zurück­kehrte.

Standhaft wider Gewalt und Diktatur

Von 1966 bis 1971 unterrichtete er an der St. Albert’s Mission, wechselte 1972 in den Wirren des Befreiungskriegs nach Karoi und blieb dort vierzehn Jahre. Sein Einsatz für die Menschen vor Ort und die Leidenschaft für Bildung trotzen, getragen von unerschütterlichem Glauben, den Gefahren und Schwierig­keiten, die die permanente Gewalt der Kriegsjahre mit sich brachte.

1986 wechselte er für sechs Jahre in die Pfarrei Banket, kehrte 1992 zur St. Albert’s Mission zurück, dieses Mal als Pfarrer. Zwischen 1995 und 2008 wirkte er als Provinzkonsultor. 1999 kehrte er nach Banket in die Pfarrgemeinde zurück und blieb dort bis 2012.

Seine Standhaftigkeit an der Seite der Menschen in Simbabwe ließ ihn 2002 und 2009 selbst zwei Mal Opfer politischer Gewalt werden. In Rundbriefen schilderte er, wie “Demütigungen, Angriffe und Vertreibungen” den Alltag in der Mugabe-Diktatur bestimmen.

Aufgrund seines zunehmend schlechteren Gesundheitszustands und seiner eingeschränkten Mobilität ging er 2017 endgültig in den Ruhestand, obwohl er weiterhin im Dandaro-Heim für Kranke und Ältere sonntags schwimmen ging und die Eucharistie feierte. Immer musikalisch, leitete er die Gesänge während der Liturgien im Richartz-Haus. Geistig bis zum Ende wachsam, nahmen seine Sehkraft und seine zunehmend schlechte Mobilität gegen Ende stark ab.

Am Mittwoch, 27. März, verschlechtere sich sein Zustand deutlich, ehe Pater Thamm am Morgen des Karsamstags um 4 Uhr das Leben zurück in die Hände seines Schöpfers gab.

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