Industrie und Landwirtschaft sind ohnehin schwer beschädigt, die Lockdown-Maßnahmen aufgrund der Corona-Pandemie verschärfen die soziale und wirtschaftliche Krise in Simbabwe massiv. Eine Umfrage des Sozialreferats der Diözese Chinhoyi zeigt: „Das Ausmaß der Armut hat ein noch nie dagewesenes Niveau erreicht.“
Chinhoyi ist die Provinzhauptstadt der Provinz Mashonaland West. Mit einer geschätzten Bevölkerung von mehr als 78.000 Menschen leben etwa 85 Prozent der Bevölkerung in der Stadt. Die Mehrheit lebt von der Landwirtschaft, informellem Handel, Goldwaschen und dem Verkauf von Waren. Mit der wirtschaftlichen Talfahrt, die Simbabwe im letzten Jahrzehnt erfahren hat, wurde in der Industrie vor Ort massiv Personal abgebaut und viele Menschen haben ihre Jobs verloren.
Die aktuelle nationale Armutsgrenze für den Gesamtverbrauch (TCPL) liegt derzeit bei 5.187 ZW$ (umgerechnet 12 Euro): Das ist der Mindestbetrag, den eine Person benötigt, um Lebensmittel und andere Dinge für einen Monat zu kaufen. Das bedeutet, dass eine fünfköpfige Familie etwa 60 Euro pro Monat benötigt, um zu überleben.
Die Zahl der Schulabbrecher steigt
Eine Umfrage des Sozialreferats der Diözese Chinhoyi hat ergeben, dass die meisten Menschen in den dicht besiedelten Vororten wie Hunyani, Gadzema, Mupata, Chitambo, vom Verkauf von Gemüse, Second-Hand-Kleidung, Brennholz und anderen Artikeln leben, die sie bei Großhändlern in der Provinzstadt bestellen: „Das Ausmaß der Armut in diesen Gebieten hat ein noch nie dagewesenes Niveau erreicht.“ Der Verbrauch von Brennholz für die Kochstellen ist massiv angestiegen, da sich die meisten Familien Elektrizität nicht leisten können. Viele leben von einer Mahlzeit am Tag, die Zahl der Schulabbrecher steigt, weil viele Eltern das Schulgeld nicht aufbringen können, Kriminalität und Drogenmissbrauch sind in diesen dicht besiedelten Vororten weit verbreitet.