Alle wichtigen christlichen Gemeinschaften des Landes haben einen gemeinsamen Brandbrief veröffentlicht.

 – Brandbrief der christlichen Gemeinschaften

Gerechtigkeit für Simbabwe

Die „totale Verarmung“, die erst vor wenigen Monaten P. Dieter Scholz SJ, emeritierter Bischof von Chinhoyi, angeprangert hatte, hat ein Ausmaß erreicht, das so viele Menschen von Simbabwe nicht länger hinnehmen: Die Protestbewegung twitter.com/search; vereint sie gegen das Regime des Autokraten Robert Mugawe, auch www.facebook.com/jesuitenmission/photos/ Teilnehmer des jesuitischen MAGIS-Programms, die vor dem Krakauer Weltjugendtag unsere Gäste in Nürnberg waren.

Jetzt haben die Oberen der fünf großen christlichen Gemeinschaften des Landes einen gemeinsamen Brandbrief zur Lage in Simbabwe veröffentlicht:

"Wir, die Führer der Kirchen in Simbabwe, sind besorgt und alarmiert durch die Entwicklungen in unserem geliebten Land, traurig über politische und soziale Missstände und eine Wirtschaftskrise, die unsägliches Leid der Massen verursacht und Unruhen und Gewalt zur Folgte hat. Wir sind traurig über das Scheitern unserer Regierung und das Versagen fast aller politischen Führer, auf die Hilfeschreie der Menschen zu reagieren. Wir sind besorgt über die offensichtliche Missachtung der Verfassung von Simbabwe durch die Polizei und die Regierung, die das Gesetz willkürlich anwenden, es nicht schaffen, die Korruption zu überwinden, die Bürger von jeder Mitbestimmung ausschließen und die Nöte und Sorgen der Bevölkerung zu politischen Zwecken missbrauchen. Wir sind besorgt über innerparteiliche Konflikte, die die Regierung daran hindern, sich mit den echten wirtschaftlichen und sozialen Themen auseinanderzusetzen, die unserem Land so schaden.

Und wir sind beseelt von unserem Auftrag durch Jesus Christus, das Wort Gottes zu verbreiten und für das Gemeinwohl unserer Gemeinden zu arbeiten.

Wir rufen unsere Regierung auf, die laute und klare Stimme der Bürger anzuhören. Die Armen und Benachteiligten unserer Nation verdienen Gerechtig­keit und Barmherzigkeit. Als Führer unserer Kirchen und Gemeinden verurteilen wir die Brutalität der Exekutive. Wir flehen die Regierung an, die Exekutive anzuweisen, ihren verfassungsgemäßen Auftrag anzunehmen, die Bürger zu beschützen anstatt sie mit roher Gewalt anzugehen. Das verfassungsgemäße Recht der Bürger, zu protestieren und zu demonstrieren muss geschützt werden. Genauso fordern wie die Bürger auf, bei ihren Demonstrationen immer friedlich zu bleiben.

Folgende Probleme bringen die Menschen auf und müssen gelöst werden:

  • die hohe Arbeitslosenquote von über 80%
  • das Loch in der Staatskasse durch den verschwundene Erlös von 15 Milliarden Dollar durch Diamanthandel
  • der Vollzug von Aktiengeschäften trotz eindeutiger Proteste durch Wirtschaft und Bürger
  • der Vertrauensverlust von Beamten und öffentlichen Angestellten, die nicht bezahlt werden
  • der Zu­sammen­bruch staatlicher Unternehmen durch eine wuchernde Korruption und einen hohen Grad an Ineffizienz
  • die Uneinsichtigkeit, wenn allen Widerständen in der Bevölkerung zum Trotz Gesetze wie der Nationale Schul-Schwur erlassen werden
  • Import-Beschränkungen, die der Wirtschaft an unseren Landesgrenzen schaden und Tausenden Menschen in Simbabwe die Lebensgrundlage entziehen
  • die Belastung durch unnötige Straßensperren, die nur die Korruption befeuern

All das nimmt den Bürgern das Vertrauen in unsere Regierung. Wir brauchen dringend einen Dialog zwischen der Regierung und den verschiedenen gesellschaftlichen Kräften im Land, um nachhaltige Lösungen zu finden, anstatt die Sorgen der Menschen politisch zu missbrauchen und die Kirche und ihre Führer zu dämonisieren und zu verfolgen.

Wir sind besorgt über die Verhaftungen religiöser Führer, wie zuletzt die von Pastor Evan Mawarire, und über die Einschüchterung anderer Priester, wenn sie im Namen der entrechteten Menschen sprechen. Diese Probleme müssen als frühe Warnsignale betrachtet werden für brodelnde Spannungen, die bald als öffentliche Unruhen explodieren werden, wenn ihnen nicht beigekommen wird.

Wir rufen die Regierung auf, Fälle von Polizeigewalt zu untersuchen und zu bestrafen. Die Regierung muss sich endlich den Nöten der Bürger zuwenden, um einen totalen Zu­sammen­bruch des Staats zu verhindern.

Wir rufen die Kirche, das Salz und das Licht dieser Nation, dazu auf, weiterzubeten und sich gegen das ungerechte System auszusprechen, bis wir ein friedliches und blühendes Simbabwe haben, in dem die gottgegebenen und durch die Verfassung garantierten Rechte jedes einzelnen Bürgers respektiert werden. Das Simbabwe, das wir wollen, ist eine Nation, in der alle Bürger gleichen Schutz durch das Gesetz genießen. Eine Nation der Gerechtig­keit, der Aufrichtigkeit, des Friedens und der Nächstenliebe.

Möge Gott uns Bürgern von Simbabwe den Mut, den Glauben und die Hoffnung geben, diese Herausforderungen anzunehmen.

Gott schütze Simbabwe und das Volk."
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