– Kenia und Simbabwe

Spieloase statt Müllstraße

Viele Weltregionen sind mit großen Herausforderungen in Umwelt und Hygiene konfrontiert. Die österreichischen Recycling-Experten von REDWAVE investieren mit einem Leuchtturmprojekt in die Zukunft Afrikas.

Kinder umgeben von Müll, Krankheiten und ohne Chance auf Schulbildung: eine Realität in den Armenvierteln von Kenia und Simbabwe. Das österreichische Unternehmen REDWAVE, Spezialist für Recycling-/Sortierlösungen, kooperiert mit dem jesuitischen Projekt der Pfarre St. Peter in Mbare in Simbabwes Hauptstadt Harare. „Team up to Clean up Mbare – gemeinsam Mbare aufräumen“, lautet das Motto, um gegen menschenunwürdige Lebensverhältnisse vorzugehen und Kindern eine bessere Zukunft zu schenken.

Klimakrise und Müllproblem

Zum globalen Klima­wandel trägt Afrika zwar nur in geringem Maß bei, aber die Abhängigkeit von der Land­wirt­schaft als auch begrenzte finanzielle Ressourcen verschärfen die Situation vor Ort. Außerdem gibt es, vor allem in Ländern südlich der Sahara, ein großes Müllproblem. P. Martin F. Nyadewo SJ und die St. Peter‘s Church in Mbare haben das erkannt und bisher 20 AufräumKampagnen durchgeführt. Zusammen mit REDWAVE, Teil der Unternehmensgruppe BT-Group, wurde nun ein langfristiges und nachhaltiges Programm ins Leben gerufen.

Verantwortung für die Zukunft

Über „BT-Group Help“, das Sozialprogramm der BT-Group, unterstützt die Firma ein Recycling-Gemeinschaftsprojekt in Mbare, einem dicht besiedelten Vorort von Harare. Dafür war die Ge­schäfts­führerin Silvia Schweiger-Fuchs gemeinsam mit der jesuitenweltweit 25 Afrika Projekt-Verantwortlichen Angela Thaller und Missionsprokurator Klaus Väthröder SJ Ende Jänner 2020 in Afrika, um die Projekte genauer kennenzulernen – in Schulen, Armenvierteln, zuständigen Ministerien und beteiligten Recyclingunternehmen. Silvia Schweiger-Fuchs bekräftigt: „Es ist unser Ziel, durch langfristige Projektarbeit in Afrika das Leben von Mädchen und Jungen, die nicht das Privileg haben, in ein funktionierendes System hineingeboren zu werden, nachhaltig und langfristig zu verbessern und ihnen ein Stück Verantwortung für ihre Zukunft zu übertragen.“

Mit einfachen Mitteln Großes bewirken

Einen sehr prägenden Eindruck bei dem Besuch hat ein Arbeiter hinterlassen, der in einem Raum von 20 Quadratmetern auf einer Kiste sitzt und mit einem Säbel tagtäglich acht Stunden lang Plastikkisten schreddert, die dann geschmolzen und zu Behältern aufbereitet werden. Mit einfachen Mitteln und Equipment, das in unseren Ländern als nicht mehr verwendbar gilt, kann in diesen Regionen Großes bewirkt werden. Aber noch ist dieses Beispiel eine Ausnahme. Denn der Müll bleibt oft einfach an Straßenrändern liegen oder landet in Bächen, die dann wiederum die größeren Gewässer und Ozeane verschmutzen. Von Mülltrennung keine Spur. Plastik, Glas, Windeln, Batterien und Bananenschalen – alles landet auf derselben Müllkippe. Den Service einer Müllabfuhr können sich die meisten Menschen nicht leisten. Und nicht nur die Menschen in Afrika leiden darunter: Die Mägen vieler Kühe sind voll mit Plastikmüll, was 2017 in Kenia zum Verbot von Plastiktüten geführt hat.

Bewusstseinsbildung bei den Jüngsten

UN-Umweltprogramms (UNEP) mit dem Titel „Waste and Climate Change“ stellte klar: „Müllvermeidung und Recycling bringen auch in Entwicklungsländern den besten Nutzen bei der Bekämpfung des Klima­wandels.“ Hier setzt das Projekt an – mit direkter Unter­stützung für bedürftige Kinder. Dafür wird ein heruntergekommenes Naherholungsgebiet in Harare erneuert und betreut. Das Schulprojekt „Clean up, Team up“ soll die Umgebung rund um die Schule in Mbare durch wöchentliche Einsätze sauber halten und so ein Bewusstsein für Müllvermeidung und Recycling schaffen. Die Kinder lernen über Hintergründe zu Mülltrennung und sammeln im Team den Müll in ihrer Umgebung.

Gesundheitsrisiko im Naherholungsgebiet

Die Aufräumkampagne ist ein langfristiges Projekt, das anstatt der bisherigen Einzelaktionen ein nachhaltiges Konzept verfolgt. Im August 2020 wurde mit der Sanierung des Parks begonnen. Das Entwässerungssystem war voller Abfälle, die sich zersetzen. Einige Teile der Entwässerungsanlage waren beschädigt, mit enormen Auswirkungen auf den Park und den Fußballplatz, verbunden mit einem hohen Gesundheitsrisiko, insbesondere während der Regenzeit. Die ersten Erfolge machen sich schnell bemerkbar. Einem zehnköpfigen Team gelang es, den Abfall, der sich im Laufe der Jahre angesammelt hatte, in drei Tagen zu beseitigen. Ein Teil wurde von der Gemeindeverwaltung abgeholt, den Rest bringen Freiwillige in nahegelegene Container.

Ein Stadion aus alten Reifen

Nach den Arbeiten an der Entwässerungsanlage wurde die Wasserzufuhr repariert, um die Versorgung mit Frischwasser zu gewährleisten. Jetzt machen Pflanzen und eine neue Landschaftsgestaltung samt einer Spieloase den Park noch freundlicher für Kinder. Auch das Fußballstadion befindet sich in der Neugestaltung: Aus alten Reifen entsteht eine Terrasse für Zuschauer.

Ein gesundes Umfeld für Kinder

Die Resonanz der Bevölkerung ist sehr positiv; Wolfgang Binder, Ge­schäfts­führer der BT-Group und Gründer der BT-Group Help, bekräftigt für die Zukunft: „Wir haben uns das Ziel gesetzt, dem ärmsten Kontinent der Welt unter die Arme zu greifen. Wir finden gemeinsam Lösungen und stellen Sachspenden bereit, um nachhaltiges Recycling zu betreiben und so den Klima­wandel zu bekämpfen.“ Pater Nyadewo ergänzt: „Wir haben in Zusammenarbeit mit REDWAVE an einer Reihe von Projekten gearbeitet, um ein gesundes Umfeld für Kinder zu schaffen, in dem sie wachsen und ihre Potenziale entfalten können. Unsere Partnerschaft mit REDWAVE, die selbst darauf ausgerichtet sind, in die Zukunft der Kinder zu investieren, hilft uns dabei, diese Ziele zu erreichen.“

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