Fs.: Jesuit Conference of South Asia

 – Indien

„Niemand fühlt sich sicher“

Hunderttausende Neuinfektionen, die Todesrate schnellt in die Höhe, die Impf-Quote ist viel zu niedrig: In Indien kollabiert das Gesundheitssystem unter der zweiten Corona-Welle. Wir bitten um Gebete und Unter­stützung für unsere Projektparterinnen und -partner auf dem Subkontinent.

In der letzten Aprilwoche mussten in Delhi so viele Leichen von Opfern des Corona-Virus eingeäschert werden, dass sich die Behörden gezwungen sahen, Bäume in den Stadtparks zu fällen, damit genug Brennholz zur Verfügung steht: Eine makabre Meldung illustriert das Ausmaß der Pandemie-Katastrophe in Südasien. Am 25. April vermeldete die Regierung 352.991 neue Fälle von Covid-19, eine Zahl, die längst übertroffen sein dürfte, angesichts der exponentiellen Ausbreitung des Virus.

Misstrauen gegenüber den offiziellen Statistiken

Zudem könnte die Dunkelziffer riesig sein: „Die Fallzahlen begannen im Januar zu steigen, und dann, ab März, erleben wir eine unvorstellbare Eskalation“, sagt Cedric Prakash SJ, Direktor eines jesuitischen Menschen­rechtszentrums in Ahmedabad, einer großen Industriestadt im Bundesstaat Gujarat. Er glaubt, dass die Zahl der Todesopfer in Indien – offiziell etwa 200.000 – deutlich zu niedrig angesetzt ist. In einem örtlichen Krankenhaus etwa sei die tatsächliche Zahl der Verstorbenen zehn Mal höher als die Behörden verlautbaren.

Das nationale Gesundheitssystem ist unter der zweiten Corona-Welle zusammengebrochen: „Jede Stunde“, sagt Pater Prakash, „erhalte ich ein oder zwei Nachrichten, dass Menschen an Covid erkrankt oder gerade an Covid gestorben sind." In Pater Prakehs Diözese sind allein im April neun Priester und zwei Ordensfrauen an Covid-19 gestorben sind, darunter vier Jesuiten. Das Virus befällt alle Kasten und Einkommensschichten: „Niemand fühlt sich sicher“, und viele Menschen fielen auf betrügerische Heilungsversprechen skrupelloser Quacksalber herein.

Das Sterben wird weitergehen, denn bislang wurde in Indien nur ein Bruchteil der Bevölkerung geimpft. Cedric Prakash SJ: „Die Welt muss für Indien als Nation und für die Menschen in Indien beten!“

Unter­stützung für unsere Partnerprojekte in Indien

Seit dem Ausbruch von Corona im letzten Jahr haben wir 47 Nothilfeprojekte weltweit mit insgesamt 1,5 Millionen Euro unterstützen können. Ohne Ihre Mithilfe und Ihre Spenden wäre das nicht möglich gewesen – dafür danken wir Ihnen allen. Leider sind die Mittel nun verbraucht, die Not in Indien jedoch ist größer und akuter denn je. Medizinische Ausrüstung, Hygieneartikel, Grund­nahrungs­mittel, Begleitung von besonders gefährdeten Fami­lien – unsere Jesuiten und Projektpartner:innen in Indien helfen an vielen Orten. Sie erreichen in ländlichen Regionen diejenigen, denen Corona selbst das Allernötigste zum Leben genommen hat.

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