– Südsudan

Neue Hoffnung durch Bildung und Glaube

Eine junge Frau im Südsudan hat keine andere Option als einen Ehemann zu finden, der sie ernährt, und Mutter zu sein. Eigentlich. Doch Achol Andrew hat eine gefunden! Die 23-Jährige aus Wau studiert am Catholic Health Training Institute, verändert damit nicht nur ihr eigenes Leben grundlegend, sondern gibt ein leuchtendes Beispiel in ihrer vom Bürgerkrieg gezeichneten Heimat.

Achol Andrew (23) ist im dritten Jahr als Studentin der Geburtshilfe am Catholic Health Training Institute (CHTI) in Wau eingeschrieben. Sie hat zwei Brüder und fünf Schwestern. „Das Leben zu Hause war schwierig“, berichtet sie: „Niemand konnte mich dabei unterstützen, nach der Schule meine Ausbildung fortzusetzen.“ Und das, obwohl ihr Vater selbst Sekundarschullehrer ist: „Er bekommt nur ein sehr kleines Gehalt und wird manchmal sieben Monate lang überhaupt nicht bezahlt.“ Das hatte zur Folge, dass die ganze Familie machmal drei, vier Tage lang ohne einen Bissen Essen auskommen musste.

Mann und Kind als Rettung?

„Nachdem ich bereits all die Schmerzen und Schwierig­keiten erfahren hatte, die uns weiter bevorstehen würden, wollte ich unbedingt etwas tun, um meiner Familie zu helfen“, erzählt Achol, „besonders in besonders schweren Zeiten, wenn mein Vater ein halbes Jahr lang überhaupt nicht arbeiten konnte.“ Die einfachste Lösung wäre gewesen: „Jemanden finden, der mich schwanger macht und heiratet und vielleicht meine Familie unterstützen kann.“ Achol fühlte sich in dieser Zeit „wie eine Versagerin“ – und entschied sich am Ende dagegen.

    Englischkenntnisse und eine neue Spiritualität

    „Eines Tages erzählte mir ein Freund von den Angeboten des CHTI“: Achol bewarb sich kurzerhand, legte die Aufnahmeprüfung ab, bestand sie, wurde am Institut aufgenommen – musste aber zunächst noch eine Hürde nehmen: „Ich sprach damals kein gutes Englisch, also habe ich es ein Jahr lang gelernt, bevor ich die Ausbildung zur Hebamme starten konnte.“ Im Vergleich zu früher hält sie sich für „einen ganz anderen Menschen“, vor allem aufgrund ihrer neuen Spiritualität: „Ich bete oft.“ Diese neue Seite an sich entdeckte sie durch das allmogendliche gemeinsame Gebet am Institut. Sie besucht auch regelmäßig eine Kapelle auf dem Campus, die ständig allen offen steht. Achol: „Ich setze Gott vor alles, was mir wichtig ist.“ Diese Einstellung habe ihr geholfen, sich auf ihr Studium zu konzentrieren.

    Achol und ihre Kommilitonen verlassen das Institut also nicht nur als qualifizierte Krankenpfleger und Hebammen, sondern gewinnen gleichermaßen an geistigem Reichtum: Spiritualität hilft ihnen, ihr tägliches Leben zu meistern und die die traumatischen Erfahrungen des Krieges und der extremen Armut, in die sie hineingeboren wurden, zu überwinden.

      Die Jesuitenmission unterstützt das Projekt bis 2021 jährlich mit 30.000 Euro – helfen Sie mit!

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