Noch vor fünf Jahren hat Mélanie (49) auf dem Markt ihrer Heimatstadt Bambari in der Zentralafrikanischen Republik Obst und Gemüse verkauft. 2016 nahm sie an einem Projekt des Jesuiten-Flüchtlingsdiensts (JRS) für frühkindliche Bildung teil und arbeitet jetzt als Vorschullehrerin. Sie schildert, wie Bildung die Gesellschaft zum Positiven verändert – gerade in Zeiten der Pandemie.
Der schönste Aspekt meiner Arbeit ist die Freude daran, zur Bildung der Kinder meines Landes beizutragen, von frühester Kindheit an. Ich freue mich sehr, dass diese Kinder an meiner Seite die ersten Lern-Schritte gehen, um als Persönlichkeiten zu wachsen. Ich freue mich, zu denjenigen zu gehören, die am Aufbau einer besseren Zukunft für mein Land mitwirken, und ich bin auch sehr zufrieden mit der Zahl der Mädchen, die in die Vorschule gehen: Letztes Jahr hatte ich in meiner Klasse 26 Mädchen und 23 Jungen. Das ist sehr ermutigend!
Eine Radioschule trotzt der Corona-Krise
Covid-19 hat unsere Arbeit beeinträchtigt. Da die Kinder zu Hause waren, konnten wir unser Bildungsprogramm nicht wie bisher fortsetzen. Diese Pandemie blockierte alles, und das Leben selbst wurde schwierig. Ich hatte das Glück, im Team der Radioschule mitzuwirken, die vom JRS mit Unterstützung der Organisation Education Cannot Wait (ECW) ins Leben gerufen wurde. Sie half, die Krise zu bewältigen, indem wir viel mehr Kinder als sonst unterrichteten. Ich war es gewohnt, im Klassenzimmer 40 bis 50 Kinder vor mir zu haben, über die Radioschule habe ich einige Tausend unterrichtet. Ich glaube, dieses Programm hat mir persönlich geholfen, mich als Lehrerin zu entfalten und mich inmitten der Coronavirus-Krise weiter nützlich zu fühlen.