P. Dr. Martin Lenk SJ (re.) bei seinem Besuch in Nürnberg mit P. Klaus Väthröder SJ, Leiter der Jesuitenmission.

 – Dominikanische Republik

Junge Mütter stark machen

„Wir haben klein angefangen“, erinnert sich Pater Dr. Martin Lenk – so klein wie Zehntausende Babys, die mit ihren Müttern das Programm „Pastoral Materno Infantil“ der Jesuiten durchlaufen haben und jetzt zu gesunden, kräftigen Bürgern der Dominikanischen Republik heranwachsen.

Derzeit werden landesweit 6400 Kinder und ihre Mütter in 374 Gruppen in 70 Pfarreien in acht Diözesen betreut, berichtet Pater Lenk bei einem Besuch in der Nürnberger Jesuitenmission, „dazu kommen 1050 schwangere Frauen, die sich in eigenen Gruppen treffen.“ 768 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer und zwei Jesuit Volunteers – in diesem Jahr die Schweizer Noémie und Nikolai – kümmern sich um das Wohl der Frauen, der Babys und Kleinkinder und der Ungeborenen. „Unsere Schwerpunkte sind die Armenviertel der Städte und die abgehängten ländlichen Gebiete“, erläutert „Padre Lenk“, der seit über 20 Jahren in der Karibik tätig ist.

Fokus auf Migrantinnen aus Haiti

Neben der einheimischen Zielgruppe haben die Jesuiten der Dominikanischen Republik ein besonderes Augenmerk auf die Leute, die in „Bateys“, Siedlungen rund um traditionelle Zuckermühlen, leben: Sie stammen meist aus dem völlig veramten Nachbarland Haiti, sprechen Französisch oder Kreolisch statt Spanisch, leben häufig illegal in der Dominikanischen Republik, stigmatisiert und ausgegrenzt von der Mehrheitsgesellschaft.

Mit keinem Stigma behaftet ist es in der Dominikanischen Republik allerdings, als Minderjährige schwanger zu werden: „Mit 16 ein Kind zu bekommen, ist nicht ungewöhnlich“, erklärt Pater Lenk, „man gilt dann als,erwachsen‘ und gewinnt an gesellschaftlichem Status.“ Etwa 20 Prozent der dominikanischen Babys haben Mütter, die selbst noch jugendlich sind. Problematisch bleiben aber die Faktoren Versorgung und Fami­lienstabilität. Viele (werdende) Mütter werden von den Vätern sitzengelassen. Und vielen junge Frauen fehlt es an medizinischen Grundkenntnissen, etwa, so Pater Lenk, „dass Muttermilch die beste Ernährung für ein Neugeborenes ist“. Neben der Vermittlung dieser „Basics“ leisten die Gruppen wichtige psychosoziale und pastorale Arbeit in Gegenden mit einer schwierigen gesellschaftlichen Gemengelage. Die Fami­lien werden betreut, bis die Kinder sechs Jahre alt sind.

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