In Uganda leben mehr als 1,4 Millionen Flüchtlinge. Die Corona-Pandemie bereitet dem größten Aufnahmeland in Afrika massive Probleme. Frido Pflüger SJ, Landesdirektor des Jesuiten-Flüchtlingsdienstes (JRS), berichtet, wie seine Teams in Kampala und Adjumani versuchen, den gewaltigen Ansturm Bedürftiger zu meistern und bittet um Unterstützung.
Die Situation für die Mehrheit der Menschen in Uganda ist aufgrund der Einschränkungen immer noch schwierig: Es herrscht ein allgemeiner Lockdown, aber mittlerweile hat sich die Lage etwas entspannt: Der Betrieb von Privatwagen, Bussen und Kleinbussen ist mit einer begrenzten Anzahl an Passagieren erlaubt, einige Geschäfte und Restaurants haben wieder geöffnet. Aber zwischen 19 und 6.30 Uhr gilt weiter eine strenge Ausgangssperre, und viele Menschen haben weiter keine Möglichkeit, ihren Geschäften nachzugehen.
Seit drei Monaten herrscht Stillstand
Viele Menschen leiden Hunger, viele Kinder sind unterernährt. Besonders Kranke und schwangere Frauen haben große Probleme. Alle Schulen, Universitäten und andere Bildungseinrichtungen sind geschlossen – und das seit mehr als drei Monaten.
Und es gibt noch keinen Plan, wie es weitergehen soll.
Es gibt Optionen zum Lernen über Online-Programme und Radioangebote, aber nicht viele Menschen haben Zugang zu diesen Medien. Die Regierung hat versprochen, 10 Millionen Radios und 137.466 Solarfernsehgeräte zu verteilen, und zwar ab Juni – aber bisher ist noch nichts geschehen. Kirchen und Moscheen sind immer noch geschlossen, es gibt keine politischen Versammlungen oder kulturelle Angebote. Für alle Grenzbezirke gelten nach wie vor strenge Reisebeschränkungen.