Musiker helfen Musikern: Der Erlös eines der Neujahrskonzerte der Staatsphilharmonie Nürnberg fließt traditionell in soziale Projekte. In diesem Jahr geht ein Drittel der Summe an die Gandhi Ashram Schule in Kalimpong/Indien.
Dass unser Projekt „Die Geigenkinder vom Kalimpong“ in diesem Jahr mit einem Teilerlös des Neujahrskonzerts der Staatsphilharmonie Nürnberg bedacht wird, ist „einer verrückten Geschichte“ zu verdanken, berichtet die Nürnberger Violonistin und Bogenbauerin Carolin Fauer: Vor fünf Jahren Jahren war sie zu Gast bei einer Freundin, blätterte ein Buch durch und stieß auf die Geschichte von Kushmita Biswakarma. Kushmita stammt aus einer armen Familien im Norden Indiens und besuchte die Gandhi Ashram Schule, die von einem kanadischen Jesuiten gegründet worden war. In der Schule lernen alle Kinder neben lesen und schreiben auch Geige spielen. Kushmita war eine der besten. Als Teenager hatte Kushmita die Chance, ihre Fähigkeiten in Deutschland zu vertiefen – um heute als erste westlich ausgebildete Geigerin im Symphony Orchestra of India zu spielen.
„Auf einer Studentenparty habe ich zwei Monate nach dem Erlebnis mit dem Buch durch Zufall Kushmita kennengelernt“, berichtet Carolin. Sie selbst war auf der Suche nach einer Aufgabe zwischen ihrem zweiten und dritten Studienjahr. Kushmita erzählte Carolin von der Gandhi Ashram Schule und weckte ihre Interesse. So stieß sie auf unser Programm; Jesuit Volunteers, bewarb sich, brach wenige Monate später nach Indien auf und arbeitete von Juli bis September 2014 mit den „Geigenkindern vom Himalaya“.
Zwei Jahre später wurde Carolin über einen befreundeten Musiker auf das Benefiz-Neujahrskonzert der Nürnberger Staatsphilharmonie aufmerksam gemacht: Jahr für Jahr spendet das Orchester den Erlös an karitative Einrichtungen. Schnell war die Bewerbung aufgesetzt – und nur wenige Wochen später vermeldete Christoph Heller, Vorsitzender des Orchesterbeirats: Ein Drittel des Erlöses – stolze 5270,72 Euro! – geht an die Gandhi Ashram Schule nach Kalimpong. Zudem bedacht wurden eine Selbsthilfegruppe von Eltern, deren Kinder am Rett-Synrdom erkrankt sind, und das Nürnberger Sozialmagazin „Straßenkreuzer“.
Im Namen der jungen Musiker aus Indien: Vergelt’s Gott!