KATC: Sambias Hoffnung ist grün

Das Kasisi Agricultural Training Centre (KATC) in der Nähe von Lusaka ist ein Zentrum der Jesuiten in Sambia zur Förderung der ökologisch-nachhaltigen Land­wirt­schaft durch Modellprojekte und entsprechendes Training von Bauern. Eine Recycling-Initiative verringert Müll und schafft neue Ein­kommens­quelle.

Projekt X43050 KATC

Ort:
Kasisi Mission, 20 km nordöstlich von Lusaka, Sambia

Partner:
Jesuiten-Provinz Südliches Afrika

Zielgruppe:

Seit November bauen 100 Kleinbauern aus den umliegenden Dörfern Gemüse auf KATC-Land an. Ihre Felder werden von den Bewässerungsanlagen des KATC mitversorgt, das außerdem Schulungen im ökologischen Gemüseanbau, Kompost und Saatgut anbietet. Jeder Teilnehmer bewirtschaftet seinen Plot von 1500 m² eigenständig.

So hilft Ihre Spende:

Das KATC hilft bäuerlichen Gemeinschaften in Sambia beim Anlegen von Genbanken. Dadurch wird lokales Saatgut bewahrt und die Gemeinschaft gefestigt. Wir helfen dabei, auch eine überregionale Genbank auf, die wichtig wird, wenn Saatgut verlorengeht. Ziel ist es, jederzeit um die 20 verschiedene Gemüsearten anzubauen. Das Ausbildungszentrum betreibt eine eigene Land­wirt­schaft mit momentan 100 Hektar bewässertem Land und 200 Stück Vieh. Hinzu kommt die Forschung im Bereich der ökologischen Land­wirt­schaft, sowie die Unter­stützung der Bauern in den Distrikten Chongwe und Rufunsa.

Ökologische Wende

Das landwirtschaftliche Ausbildungszentrum Kasisi KATC wurde 1974 von den Jesuiten in Sambia gegründet und richtet sich an Kleinbäuer:innen aus der näheren Umgebung. Knapp 20 Kurse behandeln Themen wie biologischen Gemüseanbau, nachhaltige Forstwirtschaft, Viehzucht, Imkerei und die Herstellung von Milch- und Getreideprodukten. Jährlich nehmen bis zu 1.000 Menschen an den Kursen teil, mindestens 30% davon müssen laut eigenen Vorgaben Frauen sein. Neben der Lehrfarm unterhalten die Jesuiten in Kasisi weitere landwirtschaftliche Flächen und vertreiben die Produkte in Lusaka.

Seit August 2019 ist der deutsche Jesuit und Agrarwissenschaftler Claus Recktenwald SJ am KATC tätig und seit Anfang September 2021 veranwortlicher Projekt-Leiter. 

Das Müll-Problem lösen

Recycling ist eine neue Initiative von KATC. Meistens landet der Müll in Sambia auf der Straße, in der Natur oder im besten Fall noch auf den Müllhalden, die oft direkt in den Wohngebieten der armen Bevölkerung liegen. Auch auf dem Land fällt in den letzten Jahren immer mehr Plastikmüll an. Hier gibt es keine offizielle Entsorgung.

Bis das Plastik in zumindest unsichtbare Partikel zersetzt ist, dauert es um die 400 Jahre. Die Müllberge wachsen stetig.

Im neuen Recycling-Projekt werden in Kasisi 500 Kilogramm Plastik pro Woche aufbereitet und weiterverkauft. Das schont die Umwelt und generiert neue Einkommen. Die Kosten für beide prozessnotwendigen Maschinen beliefen sich auf 15.000 Euro.

Plastik als neue Ressource

Plastikabfall ist ein Rohstoff, der weiterverwendet werden kann und die Möglichkeit einer zusätzlichen Einnahmequelle bietet. „Wir wollten nicht warten, bis der Staat das Problem der Müllentsorgung löst – es ist vor allem Plastikmüll, der die Müllgruben zu 80% füllt – sondern haben selbst angefangen eine Müllentsorgung aufzubauen“, so Claus Recktenwald SJ.

Die Maschinen laufen bereits: Ein Schredder, der das Plastik zu kleinen Schnipseln schneidet und eine Bündelmaschine, die Plastik in Plastikbälle presst und transportfähig macht. Es geht auch darum ein Bewusstsein bei den Menschen zu schaffen, für die Produktion von Müll, die gerechte Entsorgung und für die Wiederverwendung. Das passiert in den Plastikrecycling-Workshops. Ziel ist es Plastikmüll aus Kasisi und den umliegenden Dörfern zu sammeln und nach einer anfänglichen Reinigung und Aufbereitung an die Recycling-Firmen in Lusaka zu verkaufen.

Neue Chancen für Kleinbauern

Durch die Nähe zu Lusaka haben die Bauern insgesamt gute Absatzmöglichkeiten für ihre Produkte. Mit diesem Geld können sie sich drei Mahlzeiten am Tag leisten, die Schulgebühren ihrer Kinder bezahlen und ihre Häuser renovieren. Manche Fami­lien können sich auch ein eigenes Fahrzeug leisten, um ihre Produkte auf den Markt zu bringen und den Transport für andere übernehmen.

Die Vermarktung ist dennoch eine große Herausforderung. Momentan werden in Kasisi bereits Käse, Joghurt und Sahne hergestellt sowie Mehl und Haferflocken. Um finanziell auf eigenen Füßen stehen zu können, möchte das KATC die Weiterverarbeitung der eigenen Produkte in Zukunft weiter intensivieren und ausbauen. Das Ausbildungszentrum betreibt derzeit eine eigene Land­wirt­schaft mit 100 Hektar bewässertem Land und 200 Stück Vieh. In der Regenzeit werden überwiegend Mais und Soja angebaut, in der heißeren Trockenzeit Hafer, Gerste und Weizen.

Hinzu kommt die Forschung im Bereich der ökologischen Land­wirt­schaft, sowie die Unter­stützung der Bauern in den Distrikten Chongwe und Rufunsa und die Vernetzungsarbeit rund um die nachhaltige Land­wirt­schaft.

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