Arbeit am Abgrund Europas
Seit 2012 sind der Jesuit Georg Sporschill SJ und Ruth Zenker im Einsatz an einem der Abgründe Europas, in den Dörfern Hosman, Nou und Ziegental in der Nähe von Hermannstadt (Sibiu). Pater Sporschill lebt in Ziegental mit Roma-Familien. Gemeinsam bauen sie dort Sozialstationen, Werkstätten und schaffen eine neue Gemeinschaft in Rumänien, in der die Roma faire Chancen bekommen
Brot, Brunnen und ein Dach überm Kopf
Brot ist für die Roma-Familien seltener Luxus. Brot muss gekauft werden und das Geld dafür fehlt meist. Ana und drei junge Roma-Frauen backen hier Brot und Pizza für das Elijah-Sozialzentrum. Süßes kommt für die Feiertage ins Programm. Die Arbeit stärkt die jungen Frauen und schafft eine Lebensgrundlage. Keine Hütte hat Wasser. Die hygienischen Bedingungen sind unbeschreiblich. Ein neuer tiefer Brunnen spendet jetzt der Bevölkerung von Ziegental gutes Wasser. Mütter haben sauberes Wasser, um ihre Wäsche zu waschen und Kinder können lernen, sich zu waschen und ihre Zähne zu putzen. Was für ein Luxus!
In winzigen, elenden Hütten aus Lehm, Brettern und diversen Fundstücken zusammengebaut, hausen die Roma-Familien auf engstem Raum, vor allem die eisigen Wintermonate sind hart. Die ersten kleinen Häuser mit einer Grundfläche von 40 Quadratmetern, die dem Winter standhalten, sind gebaut. Die kinderreichen Familien bekommen Schutz vor Kälte und Nässe. Die Väter arbeiten mit.
Ein Platz für Hausaufgaben – und zum Musizieren
Jeden Tag bekommen über 40 Kinder nach der Schule eine warme, gesunde Suppe. Dann machen sie an einem langen Tisch ihre Hausaufgaben – das wäre ihnen zuhause ohne Tisch und ohne Licht nicht möglich. So können die Roma-Kinder sich auch besser in der Schule integrieren. Das vielleicht wichtigste Zentrum von ELIJAH ist die Musikschule „Casa Sonja“. Alle, die lernen wollen, werden aufgenommen. Über hundert Kinder kommen regelmäßig zum Unterricht. Das Erlernen von Instrumente und Singen im Chor zaubern Selbstbewusstsein und Würde in die Gesichter der ausgegrenzten Kindern. Musik bleibt für die ungeliebte und missachtete Minderheit eine tiefe Quelle, um Kraft zu sammeln zum Aufbruch.