– Jesuit Volunteers

Rückblick auf ein „sehr besonderes Jahr“

Und nochmal raus aus dem deutschen Alltagstrott: Beim Rückkehrerseminar in Thalhausen bei Freising reflektierten die Freiwilligen nach ihren Einsätzen gemeinsam die Zeit in den Projekten. JV Fabian Hoffmann, der ein Jahr in der St. Xavier’s School in Baghmara im indischen Bundesstaat Bihar gearbeitet hat, beschreibt seine Eindrücke eines sehr emotionalen Treffens.

"Schon seit Langem war der 21. September in meinem Kalender dick und fett angestrichen, denn unser Rückkehrerseminar lag in dieser Septemberwoche. Vollgepackt mit unzähligen Geschichten und neuen Erfahrungen trafen wir uns nach über einem Jahr im beschaulichen Thalhausen bei Freising wieder. Voller Erwartungen, was die anderen zu erzählen haben, was das Seminar bringen wird, und wie es nach dem Einsatz weitergehen soll, sind wir in das Seminar gegangen.

Unter anderem haben wir uns in Workshops intensiv über die Unterschiede in Kultur, Gesellschaft, Armut und Politik ausgetauscht. Außerdem ging es in anderen Einheiten um das Ankommen zu Hause, das Kontakthalten zu unserer „zweiten“ Heimat und dem schwierigen Thema Gewalt, mit welchem viele von uns im Einsatz konfrontiert worden sind. Um unser eigenes JV-Jahr zu reflektieren haben wir uns in Einzelarbeit Impulsfragen gegenübergestellt. „Wann gab es bei Dir Konflikte und Krisen?“, „Was wurde Dir im Laufe des Jahres immer wichtiger?“, waren nur ein paar dieser Fragen. Obwohl die einen oder anderen von uns schon länger aus ihrem Einsatz zurück waren und somit wieder mitten im gewöhnlichen „deutschen“ Alltagstrott, wirkte das Jahr mit all seinen schönen und weniger schönen Momenten plötzlich wieder so nah. Durch eine Gruppenarbeit haben wir uns über die Sinnhaftigkeit unseres Freiwilligendienstes Gedanken gemacht. Egal ob Freundschaften, die persönliche Entwicklung, das Schenken unserer Zeit für andere oder die neuen Ansichten, die wir durch diese Zeit bekommen haben, jede und jeder von uns hat seinen Sinn entdeckt, weshalb wir den Schritt zu diesem Auslandsjahr nicht bereuen.

Erinnerungen, Geschichten, Symbole

Einen emotionalen Moment während der Seminartage gab es, als wir auf spirituelle Ebene das Jahr Revue passieren lassen haben. Dabei kamen bei vielen von uns besondere Erinnerungen hoch, aber auch die, die man vielleicht lieber vergessen würde. Ich glaube, ich übertreibe nicht, wenn ich behaupte, dass sich in dieser Stunde viele von uns am liebsten zurück­gewünscht hätten. Was natürlich nicht zu kurz kommen durfte, waren die Erzählungen unserer Mitfreiwilligen über deren Einsätze. So hat uns Sebastian im indischen Männerrock (Dhoti) von seiner Arbeit in Südindien erzählt oder Mirjam uns durch ihr simbabwisches Dorf auf einem selbstbemalten Poster geführt. Genauso spannend waren die Symbole, die viele von uns mitgebracht haben und die Geschichten, die dahinterstecken.

Bevor wir unser letztes gemeinsames Seminar mit einem Gottesdienst von P. Trieu Ngyen SJ abgeschlossen haben, hatten wir am Abend zuvor einen bunten Spezialitätenabend. Wir alle haben etwas Leckeres aus unserem Einsatzland gekocht oder mitgebracht, sodass wir am Ende ein riesiges Buffet mit den unterschiedlichsten Köstlichkeiten aus der ganzen Welt hatten. Von Chili-Hühnchen aus Indien über Hefekuchen aus Rumänien bis hin zu Canchitas aus Peru haben wir geschlemmt bis nichts mehr übrig war.

So ging das Seminar zur Abrundung unseres Freiwilligendienstes nach fünf Tagen auch schon wieder zu Ende und jeder seinen eigenen, neuen Weg. An dieser Stelle möchte ich meinen Beitrag zum Rückkehrerseminar mit einem riesigen Dankeschön im Namen der ganzen Volunteergruppe an das JV-Team beenden. Danke für die tolle Vor- und Nachbereitung und Unter­stützung in diesem für uns sehr besonderen Jahr!

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