– Kambodscha

Geflutete Felder

Am 10. Oktober ist Bruder Noel Oliver in Kambod­scha angekommen: In Sisophon, Standort der Xavier Jesuit School, arbeitet er mit der „Karuna Battambang Organization“ für die Belange der benachteiligten Landbevölkerung. Mit seiner Ankunft wurde die Gegend von zwei tropischen Stürmen heimgesucht, die in der ohnehin strukturschwachen Nordwest-Provinz Banteay Meanchey große Schäden angerichtet haben.

Bruder Noel berichtet aus der Flutregion und bittet um Unter­stützung:

Riesige Flächen unter Wasser

Am 13. Oktober bin ich mit unseren Mitarbeitern ins Dorf Being KaNgaok gefahren, das etwa 45 Autominuten von Sisophon entfernt liegt. In meinem Leben habe ich noch nie so große Flächen überfluteter Felder gesehen. Vom Haus unserer Teamleiterin, dessen Erdgeschoss komplett unter Wasser stand, mussten wir mit dem Traktor zu einem der Mitglieder ihrer SRI-Gruppe weiterfahren (SRI steht für System of Rice Intensification, eine effektive und ressourcenschonende Anbaumethode für Reis, die 1983 vom Jesuiten Henri de Laulanie in Madagaskar entwickelt wurde).

Es hat mich erstaunt, die Fähigkeiten des Traktor-Fahrers zu erleben. Ich hatte oft das Gefühl, dass der Traktor umkippen würde, aber er hat es geschafft. Oft mussten einige unserer Mitarbeiter in den Dreck steigen und den Traktor herausschieben, wenn er stecken blieb.

Mit dem Boot zur Schule

Nachdem wir diese Bäuerin besucht hatten, machten wir uns auf den Rückweg. Unterwegs machten wir Halt bei der Dorfschule. Hier werden 78 Kinder von Klasse 1 bis Klasse 6 unterrichtet. Da sie nur 3 Klassen­zimmer haben, die mit Unter­stützung eines der Mönche gebaut wurden, kommen die Klassen 1 bis 3 morgens und die anderen nachmittags. Das Gebäude ist auf den Fotos unten zu sehen. Reparaturen an den Holzwänden sind erforderlich. Es ist wichtig, dass die Kinder im Dorf diese Schule haben, da die nächste Schule, in die sie gehen könnten, weit entfernt ist. Die Kinder dieser Schule haben an unserem „Schulkinderprogramm für Land­wirt­schaft + Ökologie“ teilgenommen.

Wir kehrten dann zur Xavier Jesuit School nach Sisophon zurück, wo ich jetzt lebe. Der Zustand der Straße zu unserer Schule war desolat. Der Schulleiter P. Quyen hatte etwas Kies bestellt, damit die Schulkinder und das Personal leichter passieren konnten.

Aufgrund der Situation wurde beschlossen, die Schule für die Schüler ab Mittwoch, 14. Oktober, zu schließen, aber die Lehrer waren bereits zur Schule gekommen. Am Tag danach, dem kambodschanischen Nationalfeiertag, mussten die Mitarbeiter mit einem Boot zur Schule und danach wieder zurück­gebracht werden, das der Schule freundlicherweise von einem Beamten geliehen wurde. Das Fußballfeld der Schule ist seit einigen Tagen überflutet, aber es hat unsere Mädchen nicht davon abgehalten, Fische zu fangen.
Auch das Feld direkt neben der Jesuitenresidenz, die sich in der letzten Bauphase befindet, ist seit fast einer Woche überflutet.

Jesuitenresidenz als Notunterkunft

Das Haus unseres Wachdiensts, in dem drei Fami­lien wohnen, und das eines Nachbarn waren stark betroffen und von Brackwasser überschwemmt. Als wir das bemerkten, wurde beschlossen, ihnen vorübergehend Schutz in der im Bau befindlichen Jesuitenresidenz zu gewähren. Sie werden bei uns bleiben, bis es sicher ist, in ihre Häuser zurück­zukehren.

Die „Khmer Times“ hatte in einem Bericht angekündigt, dass nach Angaben des Ministeriums für Wasserressourcen und Meteorologie (MOWRAM) in dieser Woche aufgrund der zwei tropischen Stürmen Nangka und Saudel noch mehr Starkregen über Kambod­scha hereinbrechen würde. Wir hoffen und beten für das Beste und bitten Sie, die betroffenen Bauern und ihre Fami­lien in Ihren Gebeten zu behalten. Viele werden ihre Ernte verlieren und müssen sehen, wie sie bis zur nächsten Saison durchkommen werden.

In Bezug auf die Covid-19-Situation in Kambod­scha blieb die Zahl der Fälle in der vergangenen Woche unverändert bei 283. Wir hoffen und beten für alle Kambod­schaner, dass sie der Herr vor weiteren Schäden schützt.

Br. Noel Oliver SJ

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