Lebensmittelverteilung im Bistum Chinhoyi.

 – Simbabwe

„Die Wahrheit aussprechen, egal wie schmerzhaft es ist“

Simbabwe in der Wirtschaftskrise: Die Wut gegen den neuen Präsidenten entlädt sich in Protesten; heftige Zusammenstöße mit den Sicherheitskräften forderten Todesopfer und Dutzende Verletzte. In einem Brandbrief kritisieren die Bischöfe des Landes „den intoleranten Umgang der Regierung mit abweichenden Meinungen“.

Wirtschaft am Abgrund

Simbabwe, ein Land im Süden Afrikas, durchläuft, so die sieben katholischen Bischöfe des Landes, dieser Tage „eine der schwierigsten Phasen seiner Geschichte“. Die durchs Militär forcierte politische Wende im November 2017 sei von den Politikern nicht genutzt worden, die Einheit des Landes wiederherzustellen, das vier Jahrzehnte von Diktator Robert Mugabe berherrscht wurde. „Mit Bedauern und Besorgnis“ blicken sie auf „die politische und soziale Polarisierung“, die nach den umstrittenen Wahlen am 30. Juli 2018 wieder aufflammten und in den gewalttätigen Unruhen am 1. August 2018 gipfelten. Die neue Regierung unter Präsident Emmerson Mnangagwa habe es nicht geschafft, die sich verschlechternde wirtschaftliche Situation, durch die viele Unternehmen geschlossen wurden, aufzuhalten. Am schlimmsten betroffen seien die Bereiche Gesundheit und Bildung.

Ungerechte Steuerpolitik, explodierende Kraftstoffpreise

Zwar kritisieren die Bischöfe erneut „gewalttätige Demonstrationen und Ausschreitungen“, aber vor allem „den unnachgiebigen und intoleranten Umgang der Regierung mit abweichenden Meinungen“. Denn: „Wenn wir die Hoffnung und das Vertrauen in unsere Nation wiederherstellen wollen, müssen wir immer die Wahrheit aussprechen, egal wie schmerzhaft es ist.“ Als ungerecht geißeln sie Steuererhöhungen und vor allem den Anstieg der Kraftstoffpreise vom 12. Januar 2019, „die unmittelbare Ursachen der gewalttätigen Demonstrationen und Unruhen, die Simbabwes Städte und ländliche Handelszentren vollständig zum Erliegen gebracht haben.“

Regierung blockt Online-Kommunikation

Die Bischöfe fordern Regierung und Opposition auf, „ihre Differenzen beiseite zu legen und zusammenzuarbeiten, um Simbabwe von wirtschaftlichen Fesseln und internationalen Ausgrenzungen zu befreien.“ Die Regierung müsse Abstand nehmen von Maßnahmen, „die das Leid der Menschen weiter verschärfen“ und ausländische Anleger abschrecken. Zudem müsse, fordern die Repräsentanten der Kirche, Meinungsfreiheit gewährleistet und der Bevölkerung Zugang zu Online-Medien gewährt werden, nachdem am 15. Januar Social-Media-Kommunikation landesweit durch die Behörden geblockt wurde.

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„Rebuild Hope, Trust, Confidence and Stability in Zimbabwe“: der Brief der Bischöfe im Wortlaut (engl., 17.01.2019)

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